Natur & Kultur mit allen Sinnen
Umweltbildungsangebote für Schulen, Horte, Kita und freie Gruppen
Workshops
Für 2021 und 2022 können wir verschiedene Workshops aus den Themenbereichen Gesunde Ernährung und Garten,
Nachhaltiger Konsum, Naturerlebnisse, Artenschutz für z. B. Projekttage oder Wandertage kostenlos anbieten. Die
außerschulischen Angebote werden nach Absprache an die jeweilige Altersgruppe angepasst. Im Folgenden sind die
Bildungsangebote aufgelistet. Wir führen die Angebote in der Kulturmühle sowie auch in ihrer Einrichtung durch. Wir
bieten auch offene Termine für einzelne Interessierte und Familien an. Nehmen Sie dazu Kontakt mit uns auf. Nun viel
Spaß beim Aussuchen.
Erneuerbare Energien
Zeit:
3 Std.
Finanzierung
Die Workshops und Angebote werden gefördert über die ELER Brandenburg im Rahmen der Richtlinie "Natürliches Erbe
und Umweltbewusstsein".
SociaArt e.V.| 2022
Natur & Kultur mit allen Sinnen
Umweltbildungsangebote für Schulen, Horte, Kita und freie Gruppen
Nisthilfen bauen
Zeit:
3 Std.
Der Bau von Nistkästen ist eine praktische Beschäftigung mit dem Thema Arten-
und Naturschutz. Hierbei werden viele verschiedene Varianten der
Informationsvermittlung an einem konkreten Objekt an die Teilnehmer
übertragen. Dabei geht es zum Beispiel um Fragen:
Welchen Lebensraum die verschiedenen Arten benötigen? Woher kommen die
Tiere eigentlich? Wo verbringen sie den Winter? Was fressen sie im Winter?
Welchen Gefahren sind die Tiere ausgesetzt? Welche Feinde oder auch Freunde
haben sie? In der Umgebung der Kulturmühle Lietzen lassen sich ganzjährig und
vor allem täglich verschiedene Vogelarten beobachten. Deshalb gehört auch
immer eine kleine Exkursion in Form eines Spaziergangs über das vereinseigene
Gelände mit zum Programm, um die Arten auch leibhaftig und damit praktisch
kennenzulernen. Der Bau der Nistkästen kann auf die jeweilige Zielgruppe
angepasst werden, entweder durch den Bau einfacher Modelle, wie z.B. dem Bau
eines einfachen Fledermauskastens oder einem anspruchsvolleren Modell, wie z.B. einem Sperlingsbungalow mit Nistmöglichkeiten für
mehrere Vogelpaare. Für die Zielgruppe Kita-Kinder kann die Nisthilfe auch schon in Teilen vorbereitet werden, so dass die Teilnehmer lediglich die
vorbereiteten Teile mit fremder Hilfe zusammensetzen können.
Erneuerbare Energien
Zeit:
3 Std.
Eine kreative und visionsorientierte Auseinandersetzung mit den technischen
Möglichkeiten zur elektronischen Energiegewinnung durch Wasserkraft,
Windkraft oder auch der eigenen Muskelkraft. An Elektromotoren z.B. von
ausgedienten Mixern, Computer-Lüftern oder Staubsaugern werden einfache
elektrische Anpassungen vorgenommen, um diese Elektromotoren
(Stromverbraucher) als Elektrogeneratoren also Stromerzeuger zu verwenden.
Damit kann dann elektrische Energie gewonnen werden, die zur Anschauung eine
Lichtquelle betreibt oder auch einen Ton oder eine Melodie erzeugt oder sogar an
einer Kinderrennautobahn angeschlossen werden kann. Hierbei soll der Spaß und
das spielerische und kreative Lernen stets im Vordergrund stehen.
Am historischen Wassermühlenstandort der Kulturmühle Lietzen können dann
auch historische Bauformen der Wasser- und Windenergiegewinnung ohne
elektrischen Strom vorgestellt und über die Vorteile der Erneuerbaren Energien
gegenüber anderen Energieformen gesprochen werden. Auch die Nachteile der Erneuerbaren Energien und ihre Auswirkungen auf unsereLandschaft
sollen Raum für Diskussionen bieten, aber vor allem soll es um die einzelnen individuellen Handlungsmöglichkeiten und den sparsamen Umgang mit den
Ressourcen gehen.
Naturküche
Zeit:
3 Std.
Pflanzen und Farben
Das Angebot soll den Teilnehmer_innen ermöglichen Pflanzen, insbesondere
(Wild)Kräuter und Blumen kennenzulernen, auf der Wiese wie im Garten. Welche
Arten gab es früher in dieser Region? Welche gibt es heute noch? Welche
Standortvoraussetzungen brauchen sie? Wie können die Pflanzen dem Menschen
und den Tieren nützlich sein? Es werden Informationen vermittelt und mit einem
praktischen Anteil ergänzt.
• Pflanzen, insbesondere blühende und färbende, ernten und daraus Malfarbe
herstellen, so wie es vor der synthetischen Farbherstellung seit dem Altertum
auch praktiziert wurde und sie benutzen
• Essbare Kräuter erkennen, riechen, schmecken und verarbeiten
Naturküche
In diesem Angebot wird über die nachhaltige Landwirtschaft und regionale
Lebensmittel in Bezug auf den Klimawandel informiert, Zusammenhänge erklärt und im Praxisbezug zusammen gekocht. Dazu wird saisonales Gemüse/
Kräuter im Garten mit den Teilnehmer_innen geerntet und verarbeitet.
Pflanzendruck
Die Formen der Pflanzen spielen beim Druck eine Rolle. Hier lernen die Teilnehmenden etwas über die Beschaffenheit, Strukturen, Fasern von Blättern
und Stängeln. Durch Beobachtung, auch durch ein Binokular, erarbeiten sie sich über die jeweils gewählte Pflanze Wissen. Im
praktischen Teil werden Abdrucke der Pflanzen auf Papier und auch auf Textilien angefertigt.
Nachhaltiger Konsum & Upcycling
Zeit:
3 Std.
Die Vermittlung von Stoffkreisläufen des benutzten Materials steht bei diesem
Angebot im Vordergrund, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen, statt sie zu
entsorgen. Lebensweltorientiert wird auf das eigene Verhalten im Umgang mit
Weggeworfenem eingegangen und über Kreativität und praktikable Lösungen im
Alltag versucht ein geändertes Bewusstsein und daraus resultierende Handlungen
bei den Teilnehmenden zu bewirken. Die selbstgeschaffenen neuen Produkte und
kleinen Kunstwerke verinnerlichen das neu gewonnene Wissen.
Die benutzten Materialien werden aus dem Überschuss der Unternehmen und
Einrichtungen gewonnen, so dass dadurch Entsorgungskosten eingespart werden
und weniger Müll anfällt. Insbesondere alte Fahrradschläuche aus Fahrradläden,
Caps und Dosen von Sprayern, Banner, Korken, Kerzenreste, Textilien u.v.a..
Zudem werden die Teilnehmenden auf ihren eigenen Konsum sensibilisiert und
sollen von zu Hause Restmaterial wie alte Verpackungen, Tetrapacks,
Plastikflaschen, Joghurtbecher etc. mitbringen.
Abenteuer Natur
Zeit:
Wochenendworkshops mit Übernachtung
Ein intensives Erlebnis im Naturraum des Landschaftsschutzgebietes Platkower
Mühlenfließ in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Lietzener Mühlental.
Als Gruppenerfahrung in der Natur sollen gemeinsam Problemlösungskonzepte
erarbeitet werden. Zum Beispiel: Wie bewege ich mich im unwegsamen Gelände
fort? Oder wie kann ich eine natürliche Barriere wie einen Fluss in der Landschaft
überqueren? Hier fängt das Abenteuer in der Natur nun an und die Natur wird aus
einer anderen, ungewohnten Perspektive erlebbar, indem man abgesichert auf
Bäume klettert oder von Baum zu Baum an einer Seilbahn sich entlang hangelt.
Dabei wird den Teilnehmern nicht nur die landschaftliche Grenze bewusst, die wir
in unserer technisierten Lebenswelt durch z.B. Brücken völlig überwunden haben
und überhaupt nicht mehr wahrnehmen können, sondern einigen Teilnehmern
werden auch ihre eigenen Grenzen bewusst. Das geht los bei der Angst vor
Spinnen oder Zecken bis hin zu Grenzerfahrungen, wie das Überqueren eines
Baches über einen umgefallenen Baum in Form einer Mutprobe. Diese Mutprobe soll innerhalb der Veranstaltung er-/ge-probt werden. Nicht nur um
seinen eigenen Horizont zu erweitern und stolz zu sein auf das Erfahrene bzw. das selbst mit eigenen Händen Geschaffte. Wobei natürlich jeder nach
seiner eigenen individuellen Einschätzung soweit gehen soll wie er es sich selber zutraut oder andersherum nur soweit gehen darf, dass
die Sicherheit zu jeder Zeit gewährleistet bleibt. Es wird auch die Achtung vor natürlichen Einflüssen, wie Wind, Wetter, Witterung, die an den
Bäumen arbeitet am eigenen Leib erfahren. Das Austesten seines natürlichen Körpers und die Erweiterung der eigenen Grenzen im einem umgebenden
Naturraum stehen hierbei im Vordergrund. Dabei wird außerdem das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gruppe gefördert, aber vor allem auch
gegenüber der Natur und seiner Umwelt, zur Handlungsbereitschaft und zur Kooperationsfähigkeit.
Nach einem erlebten Tag soll sich die Gruppe auf der vereinseigenen Wiese zusammenfinden und über das Erlebte resümieren bzw. den Tag reflektieren.
Dann übernachten alle zusammen in einem gemeinsamen Tipizelt, um auch noch die Geräusche der Natur der Nacht mit zu erleben!
Arten & Klima
Zeit:
20 Std. (verteilt auf z.B. eine Woche)
Die intensive Auseinandersetzung mit den Themen des Artenschutzes und Klimawandels durch
kreative Methoden führt zu einer Verinnerlichung des Sachverhaltes bei jedem Einzelnen der
Gruppe. Das Wissen alleine reicht dabei aber nicht aus, sondern es muss kombiniert werden zu
den Erfahrungen, Vorstellungen und Lebenssituationen der Teilnehmenden, um ein Umdenken zu
bewirken und Zukunft neu gestalten zu können. Das Bildungsziel dieser Veranstaltung verfolgt
daher, sich auf alltagsorientierten Arten- und Klimaschutz zu konzentrieren, um möglichst viel
darüber zu erfahren und auch die Teilnehmenden zu Multiplikatoren zu befähigen. Ergänzend
dazu wird mit der Gruppe eine Exkursion zu regionalen Akteuren (Einrichtungen, Initiativen,
Unternehmen) und Naturschauplätzen in ihrem Lebensumfeld unternommen, die zum gewählten
Thema passen. Die Aufbereitung und Veranschaulichung der Ergebnisse werden in Form von
Videos und gemalten Bildern auf
öffentlichen Wänden sichtbar gemacht, um auch die Öffentlichkeit auf das jeweilige Thema zu sensibilisieren. Die entstandenen Umweltvideos können
ggf. auf der Ökofilmtour gezeigt werden.
Dieses Angebot kann als fünftägige Projektwoche an Schulen oder auch als zusammenhängende Veranstaltungsreihe angeboten werden.
Räubertouren
Zeit:
4 Std.
Im FFH-Gebiet, u.a. am Oderbruchbahnradweg um den Mühlensee, gibt es ein
reichhaltiges Angebot an Obstbäumen und alten Alleen mit einer Vielfalt an alten
Apfel- und Birnensorten, Mirabellen-, Pflaumen- und Kirschbäumen. Der
Geschmack, die Größe und das Aussehen unterscheiden sich vom Obst aus dem
Supermarkt. Das Angebot soll durch eine Tour und Obstsammelaktion den
Unterschied vermitteln sowie auf Regionalität und Saisonalität
aufmerksam machen. Bei den Apfel- und Birnensorten wird das gesammelte Obst
in der Mosterei in Letschin zu Saft verarbeitet und die Teilnehmer_innen können
sich später den Saft in der Kulturmühle abholen. Andere Obstsorten werden nach
dem Sammeln verarbeitet z.B. in Marmeladen.
Klimaradler
Zeit:
4 Std.
Unterwegs zu Fuß, zu Rad und auf dem Wasser für den Arten- und Klimaschutz
Eine gemeinsame Aktion in Form einer Radtour, zu Fuß oder auch mal mit dem
Kanu auf dem Wasser, als Aufruf zum Handeln für eine saubere Natur und Umwelt,
für den Erhalt der Artenvielfalt und/oder für Klimaneutralität.
Vorstellbar wäre dabei eine Artenschutz Radtour zum Tag der Artenvielfalt unter
dem Motto: „Radeln für die Artenvielfalt“ von der Kulturmühle Lietzen zum
Projekt Hermersdorf (Entfernung etwa 20 km) einem Kooperationspartner von
SocialArt e.V. dem „Artenvielfalt retten e.V.“ in Hermersdorf.
Oder aus aktuellem Anlass eine Radtour zum „Friday for Future“ von Lietzen aus
nach Frankfurt (Oder) unter dem Motto die „Klimaradler“, die vorbeiführt an
diversen Windkraftanlagen und ein Zwischenstopp am Ökospeicher in Wulkow
gemacht werden kann, der als Positivbeispiel 1994 den Deutschen
Bundesumweltpreis für eine nachhaltige Dorf- und Regionalentwicklung
erhielt. Ein Spaziergang in die nähere Umgebung der Kulturmühle Lietzen und einer Aktion zum Aufspüren von Missständen, wie achtlos
weggeschmissenem Müll in der Landschaft - der natürlich gleich mitgenommen und fachgerecht entsorgt wird - oder aber auch dem
konventionellen landwirtschaftlichem und forstwirtschaftlichem Handeln mit ihren diversen monokulturellen Problemen oder auch den aktuellen
Diskussionen zur Ausweitung der Windenergieanlagen im Wald, deren Abwägung von vermehrtem Energiebedarf und auch wiederum erhöhtem Raum-
bzw. Landschaftsbedarf werden Diskussionsthemen darstellen.
Pflanzaktionen
Zeit:
4 Std.
Als Aktion zum praktischen Naturschutz sollen auf dem vereinseigenen
Grundstück der Kulturmühle Lietzen verschiedene Pflanzaktionen durchgeführt
werden. Dabei werden die Teilnehmer nicht nur selber körperlich in der
Landschaft aktiv, sondern werden auch über die einzelnen Pflanzen mit ihren
spezifischen Merkmalen und ihrer eigenen speziellen Lebensweise sowie ihren
Ansprüchen informiert. Ebenfalls wird über den Sinn und Zweck der Pflanzung und
damit die Verbesserung des Lebensraumes informiert. Dabei geht es immer um
den Erhalt bzw. sogar die Vermehrung der Artenvielfalt, die nicht nur direkt durch
die gepflanzten Arten, sondern auch indirekt durch den Erhalt und die
Vermehrung der Artenvielfalt anderer Arten, wie z.B. den Bienen einhergeht.
Es sind drei verschiedene Pflanzaktionen möglich:
• Bepflanzung der vereinseigenen Wiese zu einer Streuobstwiese mit
verschiedenen Obstbzw. Nussbäumen
• Bepflanzung eines „Phänologischen Kalenders“, also die Pflanzung verschiedener
Pflanzenarten, bei denen immer eine Pflanze nach der anderen fast das gesamte Jahr über
blüht oder fruchtet
• Bepflanzung einer Kräuterspirale mit verschiedensten Kräutern im Garten der Kulturmühle
Lietzen
Artenschutzeinsätze
Zeit:
4 Std.
In der näheren Umgebung der „Kulturmühle Lietzen“, angrenzend am
Naturschutzgebiet „Lietzener Mühlental“ gibt es immer wieder Probleme mit der
sich ausbreitenden Herkulesstaude bzw. dem Riesen-Bärenklau (Heracleum
mantegazzianum), der von den Vereinsmitgliedern in ehrenamtlichen Aktionen
immer wieder zurückgedrängt wird. Diese Aktionen können genutzt werden, um
auch andere Teilnehmer über die Problematik und die Gefährlichkeit der Pflanzen
zu informieren. Außerdem ist es auch wichtig zu wissen, wie man die Pflanze
richtig erkennen und bestimmen kann, damit es zu keiner Verwechslung mit
anderen Doldenblütlern insbesondere im jungen Stadium kommt und somit
fälschlicherweise andere heimische und ungefährliche Pflanzen geschädigt
werden. Wichtig ist auch, wie die Pflanzen korrekt entfernt werden, um sich
einerseits vor den photosensibilisierenden Substanzen des Pflanzensaftes zu
schützen und andererseits die Pflanze auch nachhaltig an Ausbreitung zu hindern.